Menschen und Regionen verbinden

Zusammen ein gemeinsames Ziel und die richtige Kommunikation finden

Aus der Praxis: Erfolgsfaktor kommunizieren – koordinieren – kooperieren.

Kommunizieren, ja was, wann, mit wem, warum? Das sind nur einige der  Fragen, die sich uns stellen. Vielleicht geht es um die Bildung einer Meinung, das Verbreiten von Wahrheiten oder eben fake news, um die Beeinflussung von Menschen und schliesslich um das Erreichen von Zielen. Wir können kommunizieren, ohne etwas zu sagen, zum Beispiel mit unserer Gestik, wie wir unseren Körper einsetzen. Oder wir kommunizieren mit der Sprache, geschrieben oder gesprochen.

Ein Beispiel

Anhand eines selbsterlebten schweizerischen Realitäts-Beispiels möchte ich Ihnen schildern, welche Bedeutung die drei, nennen wir sie ko’s, zur Lösungsfindung hatten, wie sie eingesetzt wurden und natürlich immer noch werden.

Es handelt sich dabei um die Geschichte der Entwicklung eines ehemaligen Flugfeldes in der Nordostschweiz.

Der Umweltschutz steht für viele Bürger heute im Mittelpunkt des Geschehens. Auf der anderen Seite nimmt die Mobilität stetig zu. Ich denke hier an den Verkehr auf der Strasse, auf der Schiene und in der Luft, der allen Bürgern uneingeschränkt zur Verfügung stehen muss. Das Streben nach Mobilität führt gezwungenermassen zu Konflikten. So wollen die Befürworter die Mobilität stetig ausbauen, während die Gegner diese einschränken oder gar ganz unterbinden wollen. Beide Gruppen beanspruchen für sich das Recht, die einzig richtige Meinung zu vertreten und zu äussern. Nun ist es vielfach wesentlich einfacher, sich gegen eine Sache zu richten, statt sich dafür einzusetzen. „Also ich bin gegen Abgase, gegen Kohlestrom, gegen Lärm“. Die „Aktion gegen Fluglärm AgF“ wurde so aus dem Umfeld des Regionalflugplatzes ins Leben gerufen.

Kämpfe vermeiden

Die „Angegriffenen“ waren nun in einer schwierigeren Lage. Sie hatten Optionen, nichts zu sagen oder sich mit Argumenten zur Wehr zu setzen und für sich einen Vorteil zu schaffen. Gegner des Luftverkehrs konnten mit Emotionen spielen und nach und nach viele Gleichgesinnte um sich
scharen. Und schon befanden sich der Betreiber eines Flugplatzes sowie die Nutzer (Airlines, Eigentümer von Geschäftsflugzeugen, Flugsportgruppen, Wartungsbetriebe) in der Defensive.

Es wäre zu einfach gewesen, seine Meinung nicht zu äussern und sich damit aus der Affäre zu ziehen. Als Folge hätte sich der Strick dadurch jedoch immer enger um den Hals gezogen.

Verständnis schaffen

Mit einer gezielten Kommunikation konnten sich die Befürworter jedoch Gehör verschaffen und auch auf der politischen Ebene argumentieren. Unwahrheiten wurden belegbar. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten die Kräfte gezielt gebündelt und Aktionen koordiniert werden. Hier half eine
Vereinigung, die sich mit ihren Mitgliedern für die gemeinsamen Interessen mit einer passenden Kommunikationsweise einsetzte. Statt hundert Meinungen mit verschiedensten Stossrichtungen mussten die Personen, Öffentlichkeit, Verbände, Vertreter von Politik und Wirtschaft, Interessengruppen unter einen Hut gebracht und gemeinsam geführt und informiert werden.

Die „Vereinigung pro Flugplatz VpF“ wurde ins Leben gerufen.
Die Vertreter der einzelnen, sagen wir mal ‚Zielgruppen‘, galt es auf das gemeinsame Ziel „einzuschwören“. Nur durch eine Kooperation unter Leitung der „Vereinigung pro Flugplatz“ konnte dies geschehen. Auch wenn die Interessen verschieden lagen, das Ziel blieb dasselbe: Erhalten des
Luftverkehrs als Motor der Wirtschaft. Die Anstrengungen der VpF waren jedoch örtlich eng begrenzt.

Blick über den Tellerrand

Die Probleme sind jedoch regional, überregional und national ein Thema und müssen entsprechend koordiniert werden. Hierzu wurde eine überregionale „Interessengemeinschaft Luftfahrt“ gegründet, die als einheitliches Sprachrohr für alle Beteiligten zusätzlich auch die Wirtschaft miteinschliesst und mit weiteren IGs (Interessengemeinschaften) und Interessenverbänden national und auch international zusammenarbeitet.
Die Win-Win-Win Situation ist damit über die Jahre gewachsen.

Fazit

Und das Rad beginnt sich zu drehen. Kommunikation – Koordination – Kooperation und dann wieder Kommunikation ……
KoKoKo.


Roland Buecheler
Vorstandsmitglied Kompetenz Netzwerk Standortförderung.

Roland Bücheler